REACH-Verordnung: EU-Schulungspflicht für alle in der Industrie arbeitenden, die im Rahmen ihrer Tätigkeit mit Diisocyanaten arbeiten bzw. in Kontakt kommen.

Gemäß den europaweiten Bestimmungen müssen alle Mitarbeitenden der Industrie, die mit Diisocyanaten in Berührung kommen, bis zum 24. August 2023 nachweisen, dass sie in der sicheren Handhabung dieses chemischen Stoffs geschult wurden.

Diisocyanate sind ein wesentlicher Bestandteil von Polyurethan (PUR), einem vielseitig einsetzbaren Kunststoff in Anwendungen wie Schaumstoffen, Lacken, Beschichtungen, Klebstoffen und Vergussmassen. Ein unsachgemäßer Umgang mit Diisocyanaten kann erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich bringen.

Die EU verlangt über die REACH-Verordnung Schulungen bei Herstellern und Verwendern von Diisiocyanaten?

Die REACH-Verordnung der Europäischen Union wurde 2006 erlassen, um den Schutz von Mensch und Umwelt vor möglichen Risiken durch Chemikalien zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen chemischen Industrie zu erhalten.

Nach eingehender Analyse der Eigenschaften von Diisocyanaten und deren potenziellen Zusammenhang mit Inhalationsallergien am Arbeitsplatz, wurden Schulungen für den sicheren Umgang mit Diisocyanaten als verbindlich festgelegt.

Deutschland hat den Vorschlag eingebracht, der vom REACH-Regelungsausschuss angenommen wurde und am 4. August 2020 im Amtsblatt der EU veröffentlicht wurde. Die Umsetzung der Beschränkungen ist nach einer dreijährigen Übergangsfrist bis zum 24. August 2023 verpflichtend.

Sind Sie und Ihre Mitarbeiter betroffen?

Für alle Unternehmen, in denen Mitarbeitende mit Diisocyanaten in Berührung kommen können, besteht ab August 2023 die Verpflichtung, diese in der sicheren Handhabung und Verwendung der Stoffe zu schulen und entsprechende Zertifizierungen vorzulegen. Die Zertifizierung hat eine Gültigkeitsdauer von fünf Jahren, danach muss das Zertifikat erneuert werden.

Wo kann ich mich und meine Angestellten schulen lassen?

Der Fachverband Schaumkunststoffe und Polyurethane e.V. (FSK) bietet über sein Tochterunternehmen, die FSK Services GmbH, Schulungen und Zertifizierungen für die Industrie an. Diese Schulungen können in Form von Präsenzkursen, E-Learning-Kursen oder einer Kombination aus beiden angeboten werden.

Um herauszufinden, welche Schulungsmodule für Ihr Unternehmen relevant sind, können Sie unseren REACH-Modulfinder nutzen. Über den Modulfinder können Sie auch direkt eine Anfrage an den FSK senden, um ein maßgeschneidertes Angebot zu erhalten.

Informationen zum Fachverband Schaumkunststoffe und Polyurethane e.V. (FSK)

Der Fachverband Schaumkunststoffe und Polyurethane e.V. (FSK) ist ein Verband der kunststoffverarbeitenden Industrie, der ein Gesamtvolumen der Industrie rund um Polyurethane und Schaumkunststoffe von ca. 10 Mrd. Euro repräsentiert. Der FSK ist eingebunden in ein Netzwerk von zahlreichen Verbänden, wie z. B. in die ARGE (Fachverbände aus Chemie, Kunststoff und Textil). Zudem ist der FSK Trägerverband des Gesamtverbandes Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV e. V.). Zu den Mitgliedern des FSK gehören Rohstoffunternehmen, Maschinenhersteller, Systemhäuser/Formulierer und vor allem verarbeitende Unternehmen aus den Werkstoffbereichen Polyurethan, Polypropylen, Polyethylen, Kautschukschäume, Melaminharzschaum, PVC-Schaum usw.

Weitere Informationen zum FSK erhalten Sie hier